Global gesehen ist ein steigendes Vorkommen für Brustkrebs, vor allem in einkommensstärkeren Gesellschaftsschichten, erkennbar. Im Jahr 2008 wurde weltweit bereits bei 1,38 Millionen Menschen Brustkrebs diagnostiziert. Veränderungen des Lebensstils, insbesondere im Bereich Ernährung, sind als mutmaßliche Faktoren für diese Steigerung anzusehen.

Gewicht und Brustkrebs
Ein erhöhtes Körpergewicht ist ein direkter Risikofaktor bei der Entstehung von Brustkrebs, wobei die Fettverteilung im Körper eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Bauchfett ist stoffwechselaktiver, was zu einem erhöhten Entzündungsgeschehen, Insulinresistenz und erhöhten Werten von freien Fettsäuren im Blut führt. All diese Stoffwechsel-Veränderungen beeinflussen die Entstehung von Brustkrebs.

Alkohol und Brustkrebs
Überzeugende Studiendaten liegen für den Zusammenhang von Alkoholkonsum und einem erhöhten Brustkrebs-Risiko vor. In einer Meta-Analyse konnte gezeigt werden, dass eine Steigerung des Konsums von 10 g Ethanol pro Tag die Gefahr einer Erkrankung begünstigt. In der Praxis gilt hier die Empfehlung von max. 20 g Alkohol pro Tag für Männer, das entspricht ½ Liter Bier oder ¼ Liter Wein, wobei die Obergrenze für Frauen bei 10 g Alkohol pro Tag liegt.

Ballaststoffe und Brustkrebs
Ballaststoffe haben einen positiven Einfluss bei der Entstehung von Brustkrebs. Allerdings konnten Studien diesen Effekt nur bei Ballaststoffen aus Gemüse feststellen.

Ausgewogene Ernährung hilft
In Anbetracht der Studienergebnisse gilt sowohl in der Prävention, in der Erkrankungsphase als auch in der Zeit nach der erfolgreichen Behandlung die abwechslungsreiche gesunde Ernährung als Basis der Empfehlungen. Ausreichend kalorienfreie Flüssigkeit, drei Portionen Gemüse, zwei Portionen Obst, sowie sog. Komplexe Kohlenhydrate, vorwiegend als Vollkornprodukte, sollten Bestandteil der täglichen Ernährung sein. Max. 2 – 3mal sollte Fleisch und mind. 1 – 2mal Fisch pro Woche konsumiert werden. Eine optimale Versorgung mit lebenswichtigen Fettsäuren bieten Pflanzenöle aller Art. Gerade in Hinblick auf die Entwicklung von Übergewicht ist aber auch hier ein sparsamer Umgang von 2 EL pro Tag zu empfehlen.

Diäten helfen nicht
Von speziellen Diäten, die viele Erkrankte ausprobieren, ist aufgrund mangelnder wissenschaftlicher Grundlagen sowie der Gefahr einer Mangel- und Fehlernährung abzuraten.

Sport und Brustkrebs
In einer Meta-Analyse konnte demonstriert werden, dass zusätzliche körperliche Aktivität nach der Diagnosestellung zu einer 34%-igen Risikominderung von Todesfällen durch Brustkrebs sowie einer Reduktion des Wiederauftretens eines Tumors um 24% führte. Für die Praxis gilt daher die Empfehlung von 3 – 6 Stunden Bewegung pro Woche.

Literaturverzeichnis
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